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Reko:Bildungspolitik/ ~misere, Teil I

in pdhr-forum 27.02.2011 16:07
von logus • 4 Beiträge

Die Diskussion der Problematik dreht sich immer um einige wichtige Punkte.
Da die Bildungspolitik/Bildungsmisere ein Teil der gesellschaftlichen Entwicklung ist,
sollte man das im Ganzen betrachten!

Teil I
Dazu blicken wir mal kurz 2000 – 1800 Jahre zurück:

Als das römische Reich auf dem Höhepunkt seiner militärischen und politischen Macht war
und das Volk (die Gesellschaft) in einem ansehnlichen Wohlstand lebte, setzte sich ein fataler
Denkprozess in den Köpfen fest:
Wir wollen leben, uns soll es noch besser gehen!
Deshalb wollen wir nicht mehr :
- zum Militär! Die natürlichen Verluste und jetzt der gravierende Mangel an Rekruten aus dem eigenen Volk führte dazu, dass man – außer den üblichen Auxiliartruppen -jede Menge Söldner anheuern musste.
Erst war es eine Kohorte, später schon fast eine halbe Legion, die aus Söldnern bestand! Daraus entwickelte sich schnell eigenständiges Denken und Handeln, was dem eigenen Wünschen dienlich war und nicht dem röm.Militär. Der Untergang war nicht mehr aufzuhalten.
- arbeiten! Da das bisherige Sklavensystem – jeder einigermaßen angesehene Römer
hatte Sklaven für Haus, Garten, Landwirtschaft etc. – nicht ausreichte, mussten aus den besetzten Gebieten noch mehr Menschen zum Dienst im Reich herangeschafft (versklavt )werden. Weil aber der urbane und infrastrukturelle Ausbau weiterging und jeder Kaiser, wie der Pharao seine Pyramide baute, seinen Monumental- oder Kollossalbau haben musste, war auch diese Quelle schnell erschöpft.
Daher musste nun eine enorme Anzahl „ausländischer Gastarbeiter“ angeworben werden! Die aber kosten Geld. Die finanzielle Situation im röm. Reich war derzeit schon enorm schlecht. Das konnte nicht mehr lange gut gehen!
- lernen! Mittlerweile war es unter der Würde eines Römers zu arbeiten. Also, wozu
müssen wir noch lernen (Schule), Ausbildung(für Beruf), Studium für Wissenschaften?
Dafür haben wir doch Sklaven und Gastarbeiter! Damit aber noch nicht genug:
Lehrer, Gelehrte, wissensreiche Alte, erfahrene Greise wurden (als unnötiger Balast
der Gesellschaft) verhöhnt, gejagt und später in vielen Fällen auch ermordet.
Einst hatten die Römer ihr Geld durch Arbeit oder Dienstleistungen verdient, nun bekamen die Gastarbeiter dieses Geld. Und wo von lebten die Römer jetzt?
Natürlich, von den Sozialeinrichtungen eines maroden Staates.
Die Bildungseinrichtungen des Reiches wurden ignoriert.
Wer nichts lernt für Leben und Beruf und dazu noch Wissensträger und Erfahrung
beseitigt, sieht vor lauter Blindheit den drohenden Untergang nicht!
- Zwängen gehorchen! Das Bildungssystem verkümmerte. Die „Innenpolizei“,für
Recht und Ordnung zuständig, wurde ignoriert. Autoritätsverlust durch Intrigen und Korruption kamen noch hinzu. Der Senat, nach und nach durchsetzt mit Senatoren des „neuen Gedankengutes“ wurde seiner Aufgabe nicht mehr gerecht.
Auch hier: Intrigen, Korruption, jeder handelte zum eigenen, individuellen Wohl aber nicht zum Wohle des Volkes. Auch hier begann man damit die „erfahrenen Alten“ zu
ermorden. Einen Grund gab es immer. Somit war auch die Volksregierung nicht mehr handlungsfähig. Ach ja, die „Kaiser“, dasselbe Dilemma. Auch sie konnten sich der Entwicklung nicht entziehen. Durch Intrigen, Missgunst, Neid etc. wurde auch der eine oder andere von ihnen ermordet. Jeder lebte nur noch nach seinen eigenen Vorstellungen von „Leben“. Gemeinsinn, Ordnung, funktionierende Gesellschaft ade!
Wir wollen leben, ja was war das denn?
Von morgens bis abends vino und amore! Bäder, Thermen „Wellness-Zentren vollgefüllt
mit Obst, Frauen und Wein, Sex quer durch alle Gesellschaftsschichten. Nur wenige konnten sich an den Schönheiten von Flora und Fauna berauschen.
Und „Spiele“: aber nicht nach grieschichem Muster, sportliches, körperliches Kräftemessen,
wer ist der Beste? Nein, da muß ich mich ja bewegen , anstrengen, selber etwas tun. Also grufty! Dann versuchte man es mit „Wagenrennen“. Das war zu bieder, die fuhren bald in
den „Oldie-Status. Das Volk wollte „Action, Blut, Leid“ sehen. Somit kam die Zeit der „Gladiatoren-Kämpfe“. Zunächst waren die Sklaven an der Reihe, davon waren ja genug da.
Dann kamen ausgebildete Gladiatoren mit besserer Bewaffnung. Wie dem auch sei, dabei blieb immer nur einer übrig. Ein Toter, ein wenig Blut….nee, das war dem Volk zu wenig!
Dann mussten es die Kämpfer mit wilden Tieren aufnehmem. Ja jetzt kam Leben in die Bude,
Blut spritzte, Gliedmaßen wurden abgetrennt, Schmerzensschreie, Todesangst in den Gesichtern. Auch das war noch steigerungsfähig. Die Kämpfer konnten sich ja wehren, das war auf Dauer auch langweilig. Auch durch den enormen Schwund an Kämpfern aber mehr, um dem Kik noch einen draufzusetzen, wurden Männer, hauptsächlich aber Frauen und Kinder„ anderer Gesinnung“ zu den Tieren in die Arena geholt. Sich am Blut, Leid und Tod anderer ergötzen!!
Körperlich verweichlicht und schwach, geistig benebelt und degeneriert „leben“ sie so dahin.
Die Sklaven und Lehen wurden nach und nach frei und beteiligten sich an dem genüsslichen Lebensstil.
Die ausl. Gastarbeiter schließlich: Was wir hier arbeiten und verdienen, das können wir zu Hause auch!
Ein schwacher Staat, ein degeneriertes Volk bleibt natürlich nicht verborgen, das weckt Begierlichkeiten!! Logische Folge: Die Nachbarn wollen alle einen Teil vom Kuchen abhaben.
Solche Entwicklungen habe ich schon vor den Römern und auch nach ihnen gesehen
und schlage in tiefer Trauer meine Hände über meinem Kopf zusammen:
Mensch, Mensch, Mensch wache auf und lerne endlich mal dazu !!

Die Hoffnung stirbt bei mir zuletzt !

Salvete !
logus

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